Kirchenzeitung Köln vom 14. Februar 2003
Kardinal gibt schulfrei
Elfmeterschießen gehörte zum Besuchsprogramm des Erzbischofs
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Brühl Es war kein guter Zeitpunkt, um ein Trikot des 1. FC Köln zu tragen. Nur wenige Stunden war die schmerzliche 0:8-Niederla- ge des FC abgepfiffen worden, als Kardi- nal Joachim Meisner bei seiner Visitation in Brühl das Trikot des Kölner Vereins im Erzbischöflichen St. Ursula-Gymnasiums überstreifte. Er hatte das Trikot von der Schule bekommen und sollte so ausgestat- tet gegen Jean-Pascal Meiers aus der fünften Klasse antreten. Wenn der Schüler drei der fünf Elfmeter des Kardinals hält, haben alle Schüler frei, versprach der Lehrer Stefan Steinhoff-Hanses. Doch vielleicht auch wegen der Niederlage des FC nahm der Kardinal den Druck von dem Schüler und auch von sich selbst:"Egal wie es ausgeht, danach habt ihr alle frei"!
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Nach den Regeln des Lehrers hätten die Schüler allerdings auch frei gehabt, denn Jean-Pascal hielt alle Elfmeter des Kardinals. Wie zufällig hatten die rund 1100 Schüler zum Dank einen Kanon vorbereitet, in dem sie Kardinal Meisner zum 20-jährigen Jubiläum seiner Ernennung gratulierten und ihm für das Schulfrei dankten:"Wir lieben diesen Mann, der die Schule schnell beenden kann." Schon vor dem Elfmeterschießen hatten die Schüler mit einer Kabarett-Vorführung, einem kleinen Konzert und einer Akrobatikshow ihre Vielseitigkeit präsentiert.
Kardinal Meisner hatte das St.-Ursula-Gymnasium im Rahmen der zweiwöchigen Visitation besucht. In diesen Tagen war das Elfmeterschießen nicht die einzige ungewöhnliche Aufgabe für den Kardinal. Auch bei dem Besuch der Männerkochgruppe, dem Bingo-Kreis und der Deutschlandzentrale von Renault hat der Kardinal sicherlich neue Eindrücke aus seinem Bistum gesammelt. Die Visitation des Dekanates Brühl endet am Sonntag, 16. Februar, mit der Abschlussmesse um 18.00 Uhr in St. Margareta.
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